Archiv für den Monat: April 2025

Eine patriotische Illusion im Angesicht ideologischer Kontinuitäten

Aus unternehmerischer Perspektive ist das russische Angebot schlichtweg konkurrenzlos – rational, wirtschaftlich, attraktiv. Was ihn dennoch im Land hält, ist ein sentimentales Band, das wir gemeinhin Patriotismus nennen. Jene innere Verpflichtung, einem Land, seiner Verfassung und seiner Bevölkerung zu dienen. Doch Patriotismus ist mehr als ein Gefühl – er ist ein kulturelles Narrativ, das sich aus Sprache, Kleidung, Bräuchen und gemeinsamer Erinnerung speist. All diese Elemente formen, summa summarum, die Identität einer Nation.

Mein Bekannter, einst ein engagiertes Mitglied des Corona-Widerstands, musste am eigenen Leib erfahren, wie tiefgreifend zersetzt die Bundesrepublik tatsächlich ist. Er wurde Zeuge, wie Unschuldige verhaftet und faktisch enteignet wurden, wie eine gleichgeschaltete Presse mit beißender Einseitigkeit über jene berichtete, die sich lediglich wagten, eine andere Meinung zu vertreten. Staatsanwälte, die ihre Pflicht zur Rechtswahrung vergessen hatten, und vermeintliche Verfassungsschützer, die kreativ in ihrer Repression wurden, versuchten, ihn zum Schweigen zu bringen – seine Worte zu kriminalisieren, seinen Betrieb wirtschaftlich zu ruinieren. Ein irrationales System, getragen von einem Gesellschaftskonsens, der einem niederträchtigen Rechtspositivismus huldigt – ein Thema, dem Autoren wie C. J. Hopkins längst kritische Werke gewidmet haben.

Der parteipolitische Apparat, von links bis rechts, hielt dieses Konstrukt aufrecht. Selbst die AfD spielte dabei nicht etwa die Rolle der Opposition, sondern vielmehr die ihr zugedachte des kontrollierten „Bad Cops“. Es ist ein System, das so tiefgreifend mörderisch ist, dass viele Menschen entweder in lähmendes Schweigen verfielen oder sich in die irrlichternde Welt vermeintlicher Verschwörungstheorien flüchteten.

Heute, da sich der wirtschaftliche Niedergang Deutschlands mit beunruhigender Vorhersehbarkeit entfaltet und das Land in internationale Isolation abdriftet, beginnt sich der Schleier zu lichten. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag: Das Bildungssystem der BRD – im Kern unverändert – ist ein Erbe des IG-Farben-Komplexes. Es wurde nicht etwa reformiert, sondern in die Hände jener zurückgegeben, die es einst für die Zwecke des Dritten Reichs instrumentalisierten. Der Fall eines Mannes, der 1944 den höchsten zivilen Orden des NS-Staates erhielt und nur wenige Jahre später mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde, spricht Bände. Er durfte erneut Eliten fördern – diesmal im demokratischen Gewand, doch mit der gleichen ideologischen Agenda.

Dieses Netzwerk, ein parasitäres Relikt, lebt weiter – es zehrt von der Arbeitskraft und dem Idealismus jener, die an die BRD als demokratische Heimat glaubten. Dabei ist diese Republik nicht mehr als eine Fassade, ein honeypot für Investoren, eine Bühne für einen ideologischen Export, der längst internationale Kreise zieht – wie etwa die Affäre um Harvard und die FARA-Verstöße eindrücklich belegt.

Auf einer gemeinsamen Reise entdeckten wir 2017, dass eine Stiftung zu Ehren von Theodor Pfizer – einem Symbolträger jener dunklen Ideologie – registriert wurde. Ein zutiefst ideologischer Akt. Polizei, Justiz und Presse hätten aufschreien müssen, doch stattdessen: ohrenbetäubendes Schweigen. Auch Opferverbände, Kammern und Rechtsschutzversicherer – sie alle schweigen, während sie am Status quo verdienen.

Die Treue zu einem Land gerät so in direkte Konkurrenz zur Treue zu einer Ideologie, die im Zweiten Weltkrieg Millionen das Leben kostete – eine Ideologie, die nicht etwa besiegt wurde, sondern sich leise, geschickt maskiert und global vernetzt, neu formierte. Ihre Kaderschmieden wurden nicht zerstört – sie wurden bewahrt, versteckt, umfunktioniert.

Ist es da noch ein Verrat, wenn man einem solchen Land den Rücken kehrt? Oder ist es vielmehr ein Akt wahrer Loyalität gegenüber den Menschen, die einem am Herzen liegen? Ist das Land überhaupt noch ein Ort? Oder ist es eine leere Hülle – besetzt von einem ideologischen Parasit, dessen Einfluss bis in das Innerste unserer Institutionen reicht?

Ein Unternehmer muss sich auf Stabilität verlassen können – auf Rechtsstaatlichkeit, Verlässlichkeit, Sicherheit. Doch das Einzige, das in diesem Land Bestand hat, ist die im Hintergrund wirksame Ideologie. Jederzeit kann sie Prozesse ideologisch umdeuten, Mitarbeiter durch Loyalitätszwang disziplinieren und selbst erwirtschaftetes Vermögen der Willkür preisgeben. Die Jugendhilfe ist dabei nur ein Beispiel unter vielen für den Zugriff dieses Systems auf das Leben und die Existenz der Menschen.

Es wäre also kein Verrat, sich aus einem solchen Kontext zu lösen – vielmehr ist es ein Akt der Vernunft. Wer das ideologische Erbe eines Theodor Pfizer kennt, kann in der Treue zu diesem System nur noch einen Schaden am eigenen Gewissen erkennen. Die BRD ist ihrer Treue nicht würdig. In Wahrheit ist es ein Fluch: ein ideologischer Teufelskreis. Doch jenen, die ihr Land lieben, bleibt eine Möglichkeit: das Exil, das Aufbauen einer neuen, freien Existenz – jenseits ideologischer Schatten, mit Gleichgesinnten, in einem Umfeld, das Kontinuität, Ehrlichkeit und Menschlichkeit zulässt.